Hinter dem nostalgischen Titel des ersten Studioalbums “Der Letzte Kaiser” von Wiener Blond steckt ein selbstbewusstes Statement aktueller Wiener Popmusik: Verena Doublier und Sebastian Radon verbindet die wahnsinnige Leidenschaft – oder der leidenschaftliche Wahnsinn, Text- und Musikkreationen zu schmieden, die wie Halogenscheinwerfer die tiefschwarzen Abgründe der Wiener Seele beleuchten.

Da wird zu knackigen Beatbox-Kapriolen über das studentische Kopfchaos geraunzt oder die absolut pragmatische Gleichgültigkeit der Wiener in immer wiederkehrenden Gitarren-Loops besungen. Mit Empfehlungsliedern fürs Schwarzfahren oder rasanten Studien über die Generation „Hotel-Döblinger-Mama“ (FM4) beweist dieses Duo, dass es die hohe Kunst des musikalisch-satirischen Augenzwinkerns perfekt beherrscht.

Von schön-schaurig-schmalzigen Heurigen-Dudeleien zu brachial-dahinwabernden Discobeats befördern sie das Wienerlied in stratosphärische Höhen – dorthin, wo immer die Sonne scheint.